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Australien: Ankunft in Perth

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Der Flug von Zypern nach Australien war lang, richtig lang. Zuerst ging es von Larnaca nach Abu Dhabi, dem Drehkreuz von Etihad Airways. Da der Flieger sinnvollerweise nicht die direkte Route über die Krisengebiete Syrien und Israel nahm, sondern stattdessen über Ägypten und dann Saudi-Arabien flog, gab es aus dem Fenster stundenlang nur Wüste unter uns zu sehen.

Als wir in Abu Dhabi landen, ist es leider schon dunkel, so dass ich nicht viel erkennen kann. Die diversen Ölverarbeitungsanlagen sind aber intensiv beleuchtet und daher auch so gut zu erkennen. Der Aufenthalt auf dem Flughafen gestaltet sich wie auf jedem anderen auch – äußerst langweilig. Das Highlight ist da schon der Gold-Automat, der wie ein Geldautomat funktioniert, aber statt Scheinen eben Barren ausspuckt. Betrieben übrigens von einer deutschen Firma. Allerdings ist er gerade auch außer Betrieb.

Dann folgen elf Stunden Flug nach Perth, die ebenfalls langweilig ausfallen. Doch dort angekommen, wendet sich das Blatt. Zwar wird jetzt nicht alles sofort richtig spannend, aber zumindest abwechslungsreich. Einreise unkompliziert, Gepäck abholen kein Problem, Geld abheben auch nicht. Auch die Bushaltestelle ist schnell gefunden und so sitze ich bald im Bus in die Stadt.

Von dort allerdings zur Wohnung meines Couchsurfing-Gastgebers Dave zu kommen, erfordert einiges an Überlegung. Der ÖPNV in Perth basiert hauptsächlich auf Bussen, von denen es aber unzählige Linien gibt. Weiterhin werden in den Bussen die nächsten Stopps  nicht angezeigt und die Fahrpläne zeigen nicht alle Haltestellen. Kurios: Es gibt an vielen Stellen Papierfahrpläne zum Mitnehmen, die allerdings fortlaufend (!) nummeriert sind. Natürlich stimmen die Nummern nicht mit denen der Busse überein. Wer kommt denn auf so was?

Mit ein bisschen Glück und einer guten Spürnase komme ich dann aber doch gut bei Dave an. Er wohnt etwas außerhalb vom Zentrum und hat mir angeboten, dass ich drei Nächte bei ihm unterschlüpfen kann. Er und seine beiden Mitbewohner (ein junges französisch-türkisches Ehepaar) nehmen mich herzlich bei sich auf. Zur Feier des Tages gibt es gleich mal ein sehr leckeres Curry. Doch dann merke ich schnell, dass ich einiges an Schlaf nachzuholen habe und so wird der Schlafsack rausgeholt.

Da ich ja als erste Aktion in Australien den Bibbulmun Track laufen möchte, gilt es am nächsten Tag die letzten Vorbereitungen dafür zu absolvieren. Zum Glück kann ich das mit einem schönen Spaziergang verbinden. Und so geht es immer am Swan River entlang ins Zentrum von Perth. Oder zumindest dorthin, wo die höchsten Häuser stehen: Den Central Business District.

Natürlich finden sich dort auch viele Geschäfte inkl. der Geschäftsstelle der „Freunde des Bibbulmun Track“, wo ich meinen Reiseführer erstehe. Auch die anderen Besorgungen erledige ich nach und nach. Dabei wird mir schmerzlich bewusst, dass Australien ein teures Pflaster ist. Zwei Dinge kommen da zusammen: Der ungünstige Wechselkurs zum Euro und die große Entfernung von Perth zu den anderen Zentren Australiens.

Doch manches gibt es auch umsonst. So z. B. das „Swan Festival of Light“, das an diesem Abend in der Nähe des Flusses stattfindet. Dort begebe ich mich nun hin und sehe und höre einige Stunden den vornehmlich indischstämmigen Sängern und Tänzern zu. Anschließend geht es auf einer anderen Route zurück zu Daves Wohnung.

Samstag liegt der Fokus dann auf dem Nahrungsmitteleinkauf. Dave weißt mir den Weg zu einem großen Supermarkt und darin verschwinde ich dann für die nächsten zwei Stunden. Es heißt, die australischen Lebensmittel kennen lernen und für immerhin acht Tage einkaufen. Denn bis zum nächsten Ort am Trail sind es 211 km. Irgendwann bin ich dann auch mal fertig und belohne mich für die Mühen mit einem Sandwich und einem Stück Kuchen.

Zurück bei Dave muss alles natürlich noch „wanderfertig“ verpackt werden, was auch seine Zeit in Anspruch nimmt. Meine Gastgeber informieren mich dann, dass sie heute Abend auswärts speisen wollen. Ich schließe mich spontan an und erfahre, dass es zum Mexikaner geht. Perfekt, denn einem guten Burrito kann ich nicht widerstehen!

Er ist dann auch wirklich gar nicht so schlecht und auch unser Tischgespräch über alles Mögliche ist sehr unterhaltsam. Da die anderen kein so ausgiebiges Mittagessen hatten, pilgern wir anschließend noch zum Eisladen. Ich verzichte, aber die drei anderen schlagen ganz gut zu.
Zu guter Letzt eröffnet mir Dave, dass er mich morgen zum Startort fährt. Eine weitere, sehr angenehme Überraschung! Und so sind alle Probleme geklärt und der Rucksack ist gepackt! Kann also losgehen mit dem Bibbulmun Track!

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