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FAQ zum Appalachian Trail

Natürlich haben auch wir bei unserer Vorbereitung das Internet von vorne bis hinten nach Tipps und Tricks zum Thema Appalachian Trail durchforstet. Man findet dazu auch eine ganze Menge (je nachdem, wonach man sucht). Zu einigen anderen Fragen wiederum findet man allerdings fast gar nichts. Daher wollen wir diesen Beitrag nutzen, um die aus unserer Sicht wichtigsten Fragen für die Vorbereitung und Durchführung eines Thru-Hikes des AT zu beantworten.

Bitte beachtet dabei, dass alle Antworten natürlich von unserer persönlichen Erfahrung beeinflusst sind! Wir empfehlen daher ausdrücklich, auch an anderer Stelle nach Antworten auf die jeweiligen Fragen zu suchen, um so ein breiteres Meinungsbild und einen breiteren Überblick zu erhalten!

Falls ihr noch weitere Fragen habt, die wir auf dieser Seite nicht beantworten, so könnt ihr sie gerne im Kommentarteil stellen.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Was ist eigentlich der Appalachian Trail?

Der Appalachian Trail (häufig abgekürzt durch AT) ist einer der bekanntesten und ältesten Langstreckenwanderwege der Welt. Er verläuft entlang des Appalachengebirgszuges an der Ostküste der USA und durchquert insgesamt 14 Bundesstaaten auf einer Länge von mehr als 3.500 Kilometern. Jährlich versuchen circa 2500 bis 3000 Wanderer den kompletten Weg innerhalb einer Saison zu durchwandern. Circa 20 bis 25 Prozent davon erreichen dieses Ziel. Mehr Informationen zum Appalachian Trail gibt es auf Wikipedia.

Kann jeder den Appalachian Trail wandern?

Prinzipiell kann jeder den Weg laufen. Alter, Geschlecht, Wandererfahrung oder auch Gruppengröße sind eigentlich ziemlich egal. Aber obwohl auch schon Blinde und anderweitig eingeschränkte Personen den Weg erfolgreich bestritten haben, würden wir dringend empfehlen, dass man schon mindestens eine mehrtägige (>14 Tage) Wanderung mit Übernachtungen im Freien absolviert hat. Weiterhin sollte man durchaus auch über eine mindestens durchschnittliche Fitness verfügen, denn der Weg ist aufgrund der Länge und des gebirgigen Geländes durchaus körperlich anspruchsvoll. Personen mit Knie- oder Rückenbeschwerden würden wir den Weg auf keinen Fall empfehlen!

Wie viel Zeit braucht man für den Appalachian Trail?

Die meisten Wanderer brauchen für den Trail zwischen vier und sechs Monate. Wir haben für unseren Thru-Hike 5 Monate und 2 Tage benötigt.

Was kostet ein Thru-Hike?

Das ist naturgemäß sehr individuell und variiert stark. Es ist allerdings in der Regel erstaunlich wenig, wenn man es mit den Kosten vergleicht, die man im gleichen Zeitraum auch in Deutschland gehabt hätte. Wir haben inklusive aller Ausgaben (Ausrüstung, Transport, Essen, Unterkünfte, etc.) ca. 5.000 Euro pro Person oder 1.000 Euro pro Monat gebraucht. Andere Wanderer haben zum Teil deutlich größere Summen gebraucht.

Wie ist die Beschaffenheit des Weges?

Der Trail verläuft zum absolut überwiegenden Teil durch Wald und daher vorwiegend auf Waldpfaden. Diese sind in der Regel nur breit genug für eine Person. Deutlich seltener führt er auch über breitere Forststraßen, auf denen man auch nebeneinander laufen kann. Abschnitte auf asphaltierten Straßen oder durch Ortschaften sind extrem selten, aber vorhanden.

Da der Trail durch ein Gebirge verläuft, geht es auch ständig auf und ab. Dieser Faktor sollte nicht unterschätzt werden! Über die Länge des gesamten Trails legt man weit mehr als 150 Höhenkilometer (!) im Auf- und Abstieg zurück! Abschnitte, die über längere Strecken eben verlaufen, sind selten.

Zur besseren Vorstellung der Landschaft und Wegbeschaffenheit bieten sich hier als Vergleich deutsche Mittelgebirge wie zum Beispiel der Harz oder das Erzgebirge an.

Wie und wie gut ist der Trail markiert?

Der Weg ist durchgängig durch weiße Farbrechtecke markiert. Sie sind ungefähr 5 x 15 cm groß und hauptsächlich an Bäumen angebracht. Seltener finden sie sich auch einmal an Steinen, Brücken, Straßenlaternen oder einfach auf den Boden. In Gebieten oberhalb der Baumgrenze werden zur Markierung auch zusätzlich Steinmännchen eingesetzt.

Die Markierung ist im Allgemeinen sehr gut. Sie ist allerdings auch stark von der Pflege des Weges durch den örtlichen Wanderclub abhängig. Einige Abschnitte, wie auf unserem Thru-Hike 2014 beispielsweise in den nördlichen White Mountains, können aber auch sehr schlecht markiert sein. In diesem Fall empfiehlt es sich, einfach auf dem am stärksten benutzten Trail zu bleiben. Damit liegt man im Regelfall richtig.

Wie ist die Infrastruktur entlang des Weges?

Sehr gut! So gibt es entlang des Trails beispielsweise über 400 Shelter. Das sind einfache, nach einer Seite offene und unbewirtschaftete Holzhütten, in denen 4 bis 20 Wanderer Platz finden. In der Regel liegen diese zwischen 10 und 20 Kilometer auseinander. Die meisten davon sind gut bis sehr gut in Schuss.

Weiterhin kreuzt der Appalachian Trail in der Regel alle zwei bis drei Tage mindestens eine mehr oder weniger große Straße. Circa alle drei bis sechs Tage gibt es je nach Wandertempo die Möglichkeit, in einen Ort zu gelangen. Die meisten davon liegen nicht direkt am Trail, sondern in circa 5 bis 20 Kilometer Abstand. In den allermeisten dieser Orte finden sich auch Hostels, Motels, Poststellen, Supermärkte und andere Geschäfte wie beispielsweise Ausrüster. Diese sind meistens an Thru-Hiker gewöhnt und bieten z. T. auch spezielle Angebote für diese an.

Welche besonderen Begriffe gibt es auf dem Trail?

Unter den Wanderern des AT haben sich eine ganze Menge besonderer Begriffe herausgebildet, die bestimmte Situationen oder Ereignisse beschreiben. Hier sind die wichtigsten:

  • Eine komplette Wanderung des Weges innerhalb eines Jahres wird auch als „thru-hike“ bezeichnet. Dementsprechend wird der Wanderer auch als „Thru-Hiker“ bezeichnet.
  • Wer den Trail über mehrere Jahre verteilt komplett erwandert, wird als „Section-Hiker“ bezeichnet.
  • Tageswanderer heißen ganz normal „Day-Hiker“. Sie werden von den Thru-Hikern gerne auch mal spöttisch als „Weekend-Warrior“ bezeichnet.
  • Die Abkürzungen „Sobo“ bzw. „Nobo“ kennzeichnet die Wandererrichtung, in die derjenige unterwegs ist. Ein „Sobo“ wandert Richtung Süden („southbound“), während ein „NoBo“ Richtung Norden unterwegs ist („northbound“).
  • Die allermeisten Thru-Hiker verwenden auf dem Trail statt ihres richtigen Namens einen Spitznamen. Dieser wird als „Trail Name“ bezeichnet. Man bekommt ihn von anderen Thru-Hikern „verliehen“ oder gibt ihn sich einfach selbst.
  • Die Markierungen werden auf dem Trail „White Blaze“ oder einfach nur „Blaze“ genannt.
  • Ruhetage werden als „Zeros“ bezeichnet, da man an diesen Tagen „zero“ (also Null) Meilen läuft. Dementsprechend heißen Tage, an denen man nur wenig läuft als „Nearos“ („nearly zero“).
  • Personen, die die Wanderer mit Snacks, Limonade, Süßigkeiten, Wasser, Unterkünften oder anderen Annehmlichkeiten versorgen, werden auf dem Trail als „Trail Angel“ bezeichnet. Die Aktion an sich wird dann als „Trail Magic“ bezeichnet.
  • In vielen Geschäften, Hostels oder auch bei Privatpersonen finden sich Kisten mit Ausrüstungsteilen, Nahrungsmitteln oder sonstigen Dingen, die andere Wanderer zurückgelassen haben. Diese Kisten sind auf dem Trail als „Hiker-Boxen“ bekannt.

Wie sicher ist Wandern auf dem AT?

Aus unserer Sicht ist das Thema Sicherheit völlig unproblematisch. Wir hatten jedenfalls zu keiner Zeit Angst oder Sorge um unsere Sicherheit. Die allermeisten Wanderer entlang des Trails sind freundlich, hilfsbereit und nett. Auch in den Ortschaften haben wir überwiegend nur sehr freundliche Leute getroffen. Vereinzelt gab es zwar mal unangenehme Situationen mit Angetrunkenen, aber das kennt man auch aus Deutschland.

Solange man einfache und aus dem Alltag gewohnte Verhaltensregeln beachtet (z. B. keine Wertsachen offen herumliegen lassen), sollte man keinerlei Probleme auf dem Trail bekommen. Eine Waffe (z.B. ein größeres Messer) mitzunehmen, ist aus unserer Sicht nicht nötig und empfiehlt sich schon allein aus Gewichtsgründen nicht. Obwohl wir als Gruppe unterwegs waren, gilt das unserer Meinung nach auch für Einzelwanderer.

Vorbereitung

Sollte ich für den Appalachian Trail vorher trainieren?

Wenn man bereits eine gewisse Grundfitness mitbringt, ist aus unserer Sicht ein intensives Training zur Vorbereitung nicht nötig. Natürlich schadet es auch nicht. Wenn man allerdings nicht vor hat Rekorde aufzustellen, kann man es in den ersten zwei bis vier Wochen auch etwas langsamer angehen lassen und sich so die nötige körperliche Verfassung auf dem Trail „erlaufen“. Diesen Ansatz haben wir gewählt und sind damit auch sehr gut gefahren.

Sollte ich mich mental auf den Trail vorbereiten?

Auf jeden Fall! Das ist aus unserer Sicht eines der wichtigsten Dinge während der Vorbereitung! Man sollte sehr genau darüber nachdenken, warum man den Trail wandern möchte. Auf keinen Fall sollte man unserer Meinung nach die Wanderung unternehmen, um dem Alltag zu Hause zu entkommen.

Und natürlich, ob man wirklich für mehrere Monate tagaus, tagein im Wald wandern möchte und sich die damit verbundenen Strapazen (Blasen, Nässe, Hitze, Schmerzen,…) und Entbehrungen („richtiges“ Bett, regelmäßiger Kontakt mit Familie und Freunden, „richtiges“ Essen,…) zutraut. Anfangs noch spannend und neu, wird dies schnell zur monotonen Routine.

Die meisten Wanderer brechen übrigens ihren Thru-Hike nicht aufgrund von Geldproblemen, Krankheit oder physischen Problemen ab, sondern weil sie nicht mit der mentalen Belastung fertig werden. Eine gute mentale Vorbereitung ist daher aus unserer Sicht unerlässlich für einen erfolgreichen Thru-Hike! Wer dazu ein gutes Buch lesen möchte, dem sei „Appalachian Trials“ (sic!) von Zach Davis empfohlen (in Englisch).

Kann ich den Weg auch alleine wandern?

Auf jeden Fall! Die meisten Wanderer starten den Trail sogar alleine. Viele bilden dann im Verlauf der Zeit mit anderen kleinere Gruppen, so dass sie dann nicht mehr alleine unterwegs sind.

Sollte ich Englisch sprechen können?

Ja, das ist sehr stark zu empfehlen! Es muss nicht gerade perfektes Englisch sein, aber man sollte auf jeden Fall in der Lage sein, ein normales Gespräch zu führen. Ansonsten wird man es sehr schwer haben. In sehr seltenen Einzelfällen hat man vielleicht noch mit Spanisch eine gewisse Chance. Spricht man gar kein Englisch, sollte man sich überlegen, sich mit einem anderen Wanderer zusammen zu tun.

Brauche ich ein Visum? Wie funktioniert das?

Ja, man benötigt ein Visum, da die 90 Tage Touristenvisum in der Regel nicht ausreichen, um den Trail komplett zu laufen. Konkret benötigt man das amerikanische B1/B2-Visum, das eine Aufenthaltsdauer von 180 Tagen ermöglicht. Das Visum ist kostenpflichtig.

Der Antragsprozess ist auf der Webseite der amerikanischen Botschaft detailliert beschrieben. Er ist zwar umfangreich, aber leicht zu befolgen. Im Prinzip besteht er aus zwei wesentlichen Teilen: Online-Antrag und Vor-Ort Interview in einer Botschaft bzw. Konsulat. Sofern man sich an alle Regeln hält, sollte es keine Probleme geben.

Wie mache ich das mit der Krankenversicherung?

Da die gesetzliche Krankenversicherung nur Europa abdeckt, wird für die USA eine private Auslandskrankenversicherung benötigt. Wichtig ist, dass man eine langfrist-Reiseversicherung abschließt, da diese bis zu 365 Tage gilt. Viele Angebote gelten nur 56 Tage. Häufig kann man die Angebote auch taggenau abschließen, allerdings sollte man hier nicht zu knapp kalkulieren. Die paar gesparten Euro sind den aufkommenden psychischen Druck nicht wert!

Es gibt am Markt diverse Angebote von vielen unterschiedlichen Anbietern. Es lohnt sich, hier ein wenig zu vergleichen. Als guten Anlaufpunkt dafür haben wir die Zeitschrift Finanztest empfunden, die regelmäßig solche Versicherungen testet. Preislich gibt es leistungsmäßig gute Angebote für ca. 3-4 Euro am Tag. Wir haben unsere Versicherung bei der Würzburger Versicherung (Travelsecure) abgeschlossen und damit gute Erfahrungen gemacht. Versicherungsbedingungen ändern sich aber gern einmal! Daher vor Reiseantritt unbedingt neu informieren! Was für uns Anfang 2014 gut war, kann heute ganz anders sein!

Entgegen anderslautender Aussagen im Netz ist es NICHT nötig, für den Zeitraum der Abwesenheit aus Deutschland bei seiner gesetzlichen Krankenkasse eine sogenannte Anwartschaftsversicherung abzuschließen! Man kann sich also von seiner Krankenkasse komplett abmelden (haben wir auch gemacht) und spart so die entsprechenden Beiträge. Nach der Rückkehr meldet man sich dann einfach wieder bei „seiner“ Kasse an oder wählt eine neue.

Bitte beachtet, dass diese Aussagen für ein vorher bestehendes gesetzliches Versicherungsverhältnis gelten! Ich habe keine Erfahrung damit, wie das bei vorheriger privater Versicherung aussieht.

Welche Karten und / oder Wanderführer brauche ich?

Aus unserer Sicht sind Landkarten komplett unnötig. Der Trail ist sehr gut markiert (siehe oben) und so stark begangen, dass er zumindest auf Waldboden auch immer deutlich erkennbar ist.

Wir würden jedoch stark empfehlen, einen Wanderführer mitzunehmen. Die meisten Wanderer sind mit dem AT-Guide von David Miller unterwegs. Der Guide stellt den Wegverlauf tabellenartig übersichtlich da und weißt dabei auf alle wichtigen Dinge (Shelter, Wasser, Straßen,…) entlang des Weges hin. Gut ist auch das enthaltene Höhenprofil. Er ist in einer NoBo- und einer SoBo-Ausgabe erhältlich. Beide jeweils als Papier- oder elektronische Version (pdf).

Wir haben die PDF Version benutzt. So brauchten wir immer nur die aktuell relevanten Teile mitnehmen und haben dann in den Orten immer „nachgedruckt“. Die Papierversionen sind aber auch an vielen Orten entlang des Trails erhältlich (u.a. an den Rangerstationen an beiden Enden).

SoBo oder NoBo? Was ist die beste Wanderrichtung?

Eine „beste“ Wanderrichtung gibt es aus unserer Sicht nicht. Beide Seiten haben ihre Vor- und Nachteile.

Richtung Norden unterwegs zu sein (NoBo), ist die deutlich populäre Variante. Circa neunzig Prozent aller Wanderer wählen diese Version. Sie hat so vor allem den Vorteil, dass man eine große Auswahl an „Wanderkumpanen“ hat. Weiterhin kommt man so vermutlich in den größten Genuss von Trail Magic, da die Trail Angel ihre Aktionen häufig an den NoBos ausrichten.

Nachteilig ist, dass man insbesondere zu den populären Startterminen Anfang März und Anfang April einen sehr großen Konkurrenzkampf um die Plätze an und in den Sheltern hat. Außerdem kann es gerade zu Beginn noch sehr kalte Nächte geben und durchaus auch schneien.

Als SoBo profitiert man von einem deutlich geringeren Konkurrenzkampf und einem vergleichsweise ebeneren Start durch die 100 Meilen Wilderness in Maine. Außerdem kommen einem so viele NoBos entgegen, die einen mit wertvollen Informationen über den vor einem liegenden Trail versorgen können.

Überlegenswert kann es auch sein, als „Flip-Flopper“ unterwegs zu sein. Dabei startet man an einem Ende des Trails (z.B. in Georgia) und wandert bis zu einem bestimmten Punkt (z.B. Harpers Ferry), um dann zum anderen Ende des Trails zu fahren (Maine) und wieder zu dem Punkt zu laufen, an dem man den Trail verlassen hatte. Diese Variante hat den sehr großen Vorteil, dass man bei geschickter Planung so die größten Massen und die kalten Nächte umgehen kann.

Letztlich läuft es vor allem darauf hinaus, wann genau man starten kann, wann man also die nötige Zeit frei bekommt oder sich frei nimmt.

Was ist die beste Reisezeit?

Aufgrund der langen Dauer des Trails (siehe oben) gibt es vermutlich so etwas wie eine „beste Reisezeit“ nicht wirklich. Viele NoBos starten von Ende Februar bis Anfang April, viele SoBos von Ende Mai bis Anfang Juli. Zu den frühen Terminen ist die Chance auf kalte Nächte oder Schnee auch tagsüber noch relativ groß. Auch hier hängt wieder viel vom verfügbaren Zeitfenster des jeweiligen Wanderers ab.

Anreise und Herumreisen

Wie reise ich am besten an?

Je nachdem, in welche Richtung man wandert, sind Atlanta (für Nobos) bzw. Bangor (für SoBos) die nahegelegensten Flughäfen zu den Startorten. Um von dort zu den eigentlichen Startorten zu gelangen, bieten eine Vielzahl von Trail Angeln und Shuttleservices ihre Dienste an. Eine sehr gute Übersicht über diese Möglichkeiten findet sich unter diesem Link auf der Webseite WhiteBlaze. In dieser Liste finden sich auch Anbieter für andere Bundesstaaten.

Wie komme ich vom Trail in die Orte und wieder zurück?

Steht der Lebensmittelnachkauf an oder möchte man die Nacht im Hostel verbringen, muss man meist an einer Straße „vom Trail runter“. Das Mittel der Wahl, um in den nächsten Ort zu gelangen, ist für die meisten Wanderer einfach per Anhalter zu fahren (hitchhiking). Das funktioniert in der Regel sehr gut, da die Anwohner die Situation gewöhnt sind. Es halten erstaunlich viele Autofahrer und nehmen einen die gesamte gewünschte Strecke oder zumindest einen Teil mit. Genauso funktioniert es auch umgekehrt, um zurück zum Trail zu gelangen.

Das Ganze ist unserer Erfahrung nach auch sicher. Wir haben keine unangenehmen Erfahrungen gemacht. Im Gegenteil, die meisten Autofahrer waren sehr nett und nahmen für uns manchmal sogar Umwege in Kauf. Entgegen landläufiger Meinungen hatte bei uns auch das Geschlecht der an der Straße stehenden Person keinen Einfluss auf die Erfolgsquote oder -geschwindigkeit.

Empfiehlt es sich, den Trail für Sightseeing zu unterbrechen?

In recht geringer Entfernung zum Trail liegen viele interessante und bekannte Orte (z.B. Washington D.C., New York City oder Boston). Trotzdem würden wir empfehlen, sich das Sightseeing für die Zeit nach Abschluss des Trails aufzuheben. Zwei Hauptgründe gibt es dafür: Zum einen ist die Gefahr sehr groß, wieder in der Zivilisation zu „versacken“ und die Motivation für den Rest des Trails zu verlieren. Zum anderen kosten diese Besuche (inkl. An- und Abreise) auch Zeit, was einen, je nach individueller Wandergeschwindigkeit, in Stress versetzen kann, da dann ggf. nicht mehr ausreichend Zeit zum Abschließen des Trails bleibt.

Wie komme ich von den Endorten wieder zurück?

Das ist in der Regel unproblematisch, da beide State Parks (Amicalola Falls State Park und Baxter State Park) von Tagesausflüglern besucht werden, die einen im Tausch gegen die eigene Thru-Hike Geschichte gerne wieder mit in die Zivilisation nehmen.

Ausrüstung

Welchen Anteil hat die Ausrüstung am Erfolg der Wanderung?

Einen erstaunlich kleinen. Unserer Beobachtung nach investieren viele Wanderer deutlich mehr Zeit in die Auswahl ihrer Ausrüstung, als in die Überlegungen zur Motivation der Unternehmung. Auf dem Trail sind Leute mit den unterschiedlichsten und sonderbarsten Gegenständen unterwegs. Die Ausrüstung sagt aber selten etwas über die Erfolgsquote aus. Generell gesprochen ist es natürlich besser, mit leichterer Ausrüstung unterwegs zu sein. Aber auch Wanderer mit traditioneller Ausrüstung laufen den Weg erfolgreich zu Ende.

Auf welche Ausrüstung sollte ich im Vorfeld besonders viel Wert legen?

Schuhe! Es ist für den Erfolg der Wanderung extrem wichtig, dass man Schuhe trägt, die einem nicht nur passen, sondern in denen man sich auch über lange Strecken wohlfühlt. Schuhkauf ist allerdings so individuell, dass hier jeder selbst genug Zeit, Energie und Geld hineininvestieren sollte, bis das perfekte Paar gefunden ist. Es ist übrigens insb. bei leichten Schuhen (z.B. Trail Running Schuhen) sehr wahrscheinlich, dass ein Paar nicht für den gesamten Trail durchhält. Daher sollte man sich im Vorfeld informieren, ob man seinen Lieblingsschuh auch in den USA bekommt und wenn ja, welche Anbieter (online oder offline) ihn führen.

Welche Ausrüstung hatten wir auf dem Appalachian Trail dabei?

Eine Übersicht über die von uns auf dem AT verwendete Ausrüstung findet sich unter dem Beitrag „Unsere A.T.-Packliste“. Mit vielem davon waren wir sehr zufrieden, mit einigem auch nicht. Bei Fragen zu einzelnen Ausrüstungsteilen bitte gerne eine Email per Kontaktformular oder einen Kommentar unter dem Beitrag „Unsere A.T.-Packliste“ schreiben.

Welcher Brennstoff ist entlang des Appalachian Trails erhältlich?

Alle drei häufig zum Einsatz kommenden Brennstoffarten (Spiritus, Gas und Benzin) sind entlang des Trails einfach zu erhalten. Beim Gas herrschen die auch in Mittel- und Nordeuropa hauptsächlich zum Einsatz kommenden Schraubkartuschen vor. Kartuschen mit Bajonettverschluss sind sehr selten zu finden. Neben Outdoorläden kann man Gas auch in größeren Walmarts mit Campingabteilung oder Baumärkten kaufen. Benzin gibt es natürlich an der Tankstelle, Spiritus entweder auch im Outdoorladen, Baumarkt bzw. Walmart oder vereinzelt auch in Hostels, wo es unzenweise verkauft wird.

Brauche ich überhaupt ein Zelt?

Obwohl der AT über sehr viele Shelter verfügt, würden wir dringend raten, auch ein Zelt mitzunehmen! Nicht immer bekommt man einen Platz in der Shelter oder man ist gezwungen, aus Wetter- oder anderen Gründen zwischen zwei Sheltern entlang des Weges zu campen. Idealerweise sollte das Zelt freistehend sein, da der Boden manchmal felsig ist oder die Benutzung von hölzernen Zeltplatzformen notwendig ist. Wir sind allerdings auch mit nicht freistehenden Zelten durchgekommen.

Was für einen Schlafsack brauche ich?

Je nach Startzeitpunkt sollte man seinen Schlafsack so wählen, dass er einen auch bis kurz unter den Gefrierpunkt warm hält. Für noch kältere Nächte würden wir dann den Rückzug ins Hostel vorschlagen. Viele Amerikaner tauschen im Frühling den dickeren Winterschlafsack gegen einen leichteren Sommerschlafsack aus. Hat man diese Option, ist es auf jeden Fall eine Überlegung wert.

Bei der Frage Daune oder Kunstfaser würden wir trotz Mehrgewicht zu Kunstfaser raten. Die Pflege des Schlafsacks ist dadurch unterwegs erheblich einfacher, da er einfach mit in die Waschmaschine bzw. den Trockner kann. Daune erfordert meist Spezialwaschmittel und macht somit mehr Aufwand. Wir haben unsere Schlafsäcke unterwegs zwei Mal gewaschen und waren mit den Resultaten sehr zufrieden.

Sind Trekkingstöcke notwendig?

Eine Frage, an der sich häufig die Geister scheiden. Wir würden nicht auf Trekkingstöcke verzichten wollen, da sie über die lange Zeit Kniegelenke und andere Körperteile deutlich entlasten. Andere Wanderer sind aber auch den kompletten Trail ohne Stöcke gelaufen. Direkt notwendig sind sie also nicht, aber wir würden sie dringend empfehlen. Letztlich wieder eine Frage der persönlichen Vorlieben.

Wie viel Kleidung brauche ich?

Sehr wenig! In der Regel braucht man nur ein einziges Set Wandersachen, die man tagtäglich trägt. Dazu warme Sachen für morgens und abends bzw. Pausen, Regensachen, Mütze bzw. Buff, ggf. Handschuhe und Nachtwäsche bei Bedarf. Der einzige Kleidungsgegenstand, von dem wir zwei Paar empfehlen würden, sind Socken.

In der Regel kommen dann alle benutzten Sachen im Schnitt einmal pro Woche in die Waschmaschine und sind danach wieder einsatzbereit. Während alles in der Wäsche ist, hat man eben seine Regensachen an. Waschmaschinen in den USA brauchen übrigens deutlich kürzer (ca. 40 Minuten) als in Deutschland, so dass das durchaus auszuhalten ist.

Was kann zu Hause bleiben?

Eine ganze Menge! Man kann z.B. sehr sparsam mit Ersatzteilen umgehen. So gut wie alles bekommt man auch in den USA, so dass man z.B. nicht drei Ersatzgestängebögen für das Zelt mitnehmen muss. Ein separates GPS (meist mittlerweile sowieso im Smartphone integriert) oder einen Notfallsender (PLB – Personal Locator Beacon) können eigentlich auch zu Hause bleiben, da der Trail sehr intensiv begangen ist und daher Hilfe nie fern ist. Auch Ersatzkleidung oder „Stadtkleidung“ ist aus unserer Sicht unnötig („Sittsamkeit stirbt auf dem Trail als erstes.“). Als Regel würden wir empfehlen: Alles zu Hause lassen, was man nicht mindestens alle zwei Tage benutzt (Ausnahme: Erste-Hilfe-Set).

Wir würden weiterhin empfehlen, auf jegliche Unterhaltungsgegenstände zu verzichten (insb. Bücher, separate MP3-Player oder gar Radios). Stattdessen lieber Hörbücher und Musik sowie elektronische Bücher im pdf-Format auf das Smartphone laden. Man trifft so viele spannende Leute unterwegs bzw. ist am Tagesende meist so erschöpft, dass das Buch zu häufig im Rucksack bleiben wird. Das Gewicht lieber in Essen investieren!

Was ist ein BearBag und wofür brauche ich das?

Als BearBag bezeichnen die Amerikaner denjenigen Beutel, in dem über Nacht das Essen am nächsten Baum aufgehangen wird, um es vor dem Zugriff von Bären oder anderen Tieren zu schützen. In der Regel reicht dafür ein ausreichend großer und wasserdichter Packsack. Wir haben beispielsweise unsere Packliner dafür benutzt.

Es reicht allerdings nicht, den Beutel einfach an den nächsten Ast zu hängen, da er sonst leichte Beute für die Bären ist. Wir haben ihn immer nach der PCT-Methode aufgehangen und sind damit sehr gut gefahren. Mit ein wenig Übung kann man diese schnell erlernen (vor allem das Werfen üben!). Für die PCT-Methode benötigt man neben dem Beutel noch ein ausreichend langes Seil (15m sollten genügen) und einen ausreichend stabilen Karabiner. Anstelle eines Zweiges als Stopper haben wir immer einen Ersatzhering genommen, da dieser am nächsten Morgen einfacher wieder zu lösen ist (einfach rausziehen).

Sollte ich die Ausrüstung in den USA kaufen?

Das würden wir nicht empfehlen, falls es sich nicht um Ersatzkäufe bereits vertrauter Ausrüstung handelt. Andernfalls sollte man nur mit Ausrüstung auf den Trail starten, die man zu Hause mindestens bereits einmal im Einsatz hatte.

Durchführung

Mit welchen Temperaturen muss ich rechnen?

Das lässt nicht natürlich nicht so leicht generalisieren, denn jedes Jahr ist anders. Vereinfachend kann man es vielleicht so ausdrücken: Als NoBo sollte man noch bis weit in den März hinein mit Schnee und Frost zumindest in der Nacht, teilweise auch am Tag, rechnen. Genauso verhält es sich für SoBos im Mai und Juni. In Einzelfällen und hohen Lagen sinken die Temperaturen nachts auch schon mal zweistellig unter den Gefrierpunkt (gerade im Norden). Ansonsten sind die Tagestemperaturen meist positiv zweistellig und überwiegend ganz angenehm zum Wandern.

In den sogenannten Mid-Atlantic-Staaten (Maryland, Pennsylvania, New Jersey, New York) kommt man bei einem relativ späten Start erst im Hochsommer an, wo es dort sehr heiß und schwül werden kann. Insgesamt kann es im Sommer aber überall entlang des Trails mindestens genauso warm wie in Deutschland werden, so dass man auf ausreichend Wasserzufuhr achten sollte.

Will man es genau wissen, bieten die historischen Wetterdaten auf der Webseiten von Weather Underground die Möglichkeit, Orte und Daten nachzuschlagen. Aber wie eingangs erwähnt: Jedes Jahr ist anders. Daher sollten auch diese Daten nur zur Orientierung dienen!

Wie viele Kilometer schafft man am Tag?

Auch das hängt von vielen Faktoren ab. Rucksackgewicht, Gelände, Fitness, Motivation, um nur einige zu nennen. Ist man eingelaufen und mit einem relativ leichten Rucksack (< 8kg ohne Wasser und Nahrung) unterwegs, so laufen die meisten Thru-Hiker im Durchschnitt zwischen 25 und 35 km am Tag.

Wie häufig sollte ich einen Ruhetag einlegen?

So oft, wie nötig. Manche kommen mit sehr wenig Ruhetagen aus, andere brauchen mehr. Wir haben versucht, ungefähr alle zwei Wochen einen Ruhetag einzulegen, was sich ganz gut bewährt hat. Statt eines kompletten Ruhetages („Zero“), haben wir auch gute Erfahrung mit „Nearos“ gemacht. Wir sind also bspw. nur 10 km am Tag gelaufen, waren entsprechend frühzeitig im Ort, konnten dann noch alles Notwendige erledigen und hatten noch etwas Zeit für Erholung.

Vermeiden sollte man nach Möglichkeit mehrere Ruhetage hintereinander, da es dann oft sehr schwer fällt, wieder in Richtung Trail aufzubrechen.

Was für Gesundheitsrisiken gibt es?

Hauptrisiko auf dem Trail stellen nicht Bären oder Schlangen dar, sondern Zecken. Diese können mehrere Krankheiten übertragen, unter denen Lyme Disease (Borreliose) die gefürchteste ist. Daher sollte man sich nach Möglichkeit täglich nach Zecken absuchen und bei Verdacht einer Infektion sofort einen Arzt aufsuchen. Andere potentiell gefährliche Tiere (wie die angesprochenen Bären oder Schlangen) gehen einem in der Regel aus dem Weg, so dass man schon fast Glück haben muss, sie überhaupt zu Gesicht zu bekommen.

Weiterhin suchen Viruserkrankungen wie bspw. der Norovirus den Trail in schöner Regelmäßigkeit heim. Hier wird auf dem Trail allerdings auch viel übertrieben und Gerüchte verbreitet. Nicht jeder Durchfall auf dem Trail führt gleich zu einer Massenerkrankung von Thru-Hikern. Vorsichtig sollte man trotzdem sein und auf ausreichende Hygiene achten. Das gilt insbesondere für die an den Sheltern zu findenden Plumpsklos.

Daneben gibt es natürlich noch die üblichen Gesundheitsrisiken des Wanderns wie Umknicken, Unterkühlung oder Sehnen- und Muskelverletzungen. Hier empfiehlt es sich, sich bereits im Vorfeld Gedanken zu machen, wie man diese erkennt und was dann zu tun ist. Das gilt insbesondere für Unterkühlung!

Kann ich den AT auch in Begleitung meines Hundes wandern?

Wir haben keinen Hund und können zu dem Thema direkt leider nichts sagen. Auf einem anderen Blog finden sich aber in diesem (Teil 1) und diesem (Teil 2) Beitrag eine Menge Infos zu diesem Thema. Bitte beachtet auch, dass es zwei Gebiete auf dem AT gibt, in denen Hunde nicht erlaubt sind (Great Smoky Mountain National Park und Baxter State Park). Nähere Infos dazu im verlinkten Teil 2.

Versorgung

Was esse ich am besten auf dem Trail?

Wir haben dazu einen separaten Beitrag unter dem Titel „Wandern und Essen – Strategien auf dem Appalachian Trail“ geschrieben.

Kann ich das Wasser entlang des Trails bedenkenlos trinken?

Viele Amerikaner behaupten, dass das geht und haben es auch gemacht. Wir sind allerdings auf Nummer sicher gegangen und haben das Wasser unterwegs immer gefiltert. Hauptproblem sind die Giardia-Einzeller.

Wie komme ich an Lebensmittelnachschub?

Auch diese Frage wird im Beitrag „Wandern und Essen – Strategien auf dem Appalachian Trail“ beantwortet.

Kommunikation

Welchen Mobilfunkanbieter soll ich wählen?

Kurze Antwort: Unserer Meinung nach gar keinen! Lange Antwort: Es gibt in den USA vier Anbieter mit eigenem Netz – AT&T, Verizon Wireless, T-Mobile USA und Sprint. Dabei verwenden nur AT&T und T-Mobile das auch in Deutschland gebräuchliche GSM-Netz. Will man also kein separates Handy kaufen, reduziert sich die Auswahl schon einmal auf diese beiden. Aufgrund der Größe der USA konzentrieren die Firmen ihren Netzausbau verständlicherweise auf die Ballungsgebiete, zu denen der Verlauf des Appalachian Trails trotz der Nähe zu großen Städten definitiv nicht zählt.

Unsere Erfahrung mit einer SIM-Karte von AT&T war daher äußerst ernüchternd. Wir hatten selten Empfang, der zum Telefonieren ausreichte. Mobiles Internet, das wir ebenfalls gebucht hatten, funktionierte größtenteils gar nicht oder extrem langsam (etwa auf GPRS-Niveau). Unsere Mitwanderer haben ähnliche Erfahrungen gemacht. Amerikaner, die Verizon als Anbieter hatten, waren etwas besser dran, aber auch nicht viel.

Unsere Empfehlung daher: Lieber komplett auf Mobilfunk verzichten und das Geld dafür in gutes Essen oder gute Unterkünfte investieren. Stattdessen die vielen freien WLANs in den Städten nutzen. Viele (Fast Food) Restaurants, Bibliotheken oder Hotels bieten freie WLANs an, die man ohne Probleme nutzen kann. Sollte man doch einmal auf dem Trail Telefoniebedarf haben (z.B. zur Hostelreservierung), einfach einen Mitwanderer nett fragen und ggf. ein Trinkgeld anbieten. Das sollte auch ohne Probleme klappen.

Wie lade ich unterwegs meine elektronischen Geräte wieder auf?

Zuerst einmal: Wir würden empfehlen, an elektronischen Geräten nur ein Smartphone, eine kleine (Stirn-)Lampe und (ggf.) eine Kamera mitzunehmen. Weitere Geräte wie separate mp3-Player oder eBook-Reader sollten aus Gewichtsgründen zu Hause bleiben. Weiterhin sind wir keine Fans von Powerbanks. Lieber ein Smartphonemodell wählen, dass einen wechselbaren Akku bietet. Der ist leichter, energieeffizienter und man hat innerhalb von 30 Sekunden wieder 100% Power. Zur Orientierung: Wir hatten pro Smartphone drei Akkus und für die Kamera ebenfalls drei Akkus dabei. Das nächste Mal würden wir nur je zwei mitnehmen.

Das Aufladen unterwegs funktioniert natürlich nur in den Städten. Dort kann man entweder über Nacht im Hostel oder, wenn keine Übernachtung geplant ist, auch mal an einer freien Steckdose im Restaurant seine Geräte wieder aufladen. Zur Gewichtseinsparung ist es empfehlenswert, möglichst alle Geräte mit dem gleichen Kabel aufladen zu können. Der Micro-USB-Anschluss bietet sich hier an. Darauf vor allem bei der Auswahl der Kamera achten! Kann der Akku in der Kamera über Micro-USB geladen werden, spart man sich nicht nur ein separates Kabel, sondern auch ein extra Ladegerät.

Was muss ich tun, um auch einen Blog zu führen?

Einen eigenen Blog anzulegen, ist relativ einfach. Es gibt eine Reihe von Anbietern (z.B. WordPress oder auch Blogger, wo man nach einmaliger Registrierung sehr schnell einen eigenen Blog erstellen kann. Für viele der Anbieter gibt es auch entsprechende Blogg-Apps für Smartphones, die das Bloggen von unterwegs ermöglichen. Eine weitere Möglichkeit ist ein Blog auf trailjournals.com.

Nicht unerwähnt sollte bei diesem Thema allerdings bleiben, dass das Bloggen unterwegs viel Zeit kostet. Sowohl das Verfassen der Beiträge als auch das Hochladen und Veröffentlichen. Man sollte sich daher im Vorfeld gut überlegen, ob sich der Aufwand lohnt und nicht mit dem persönlichen Ziel der Wanderung kollidiert.

Wie bleibe ich mit anderen Wanderern in Kontakt?

Die meisten tauschen unterwegs Kontaktdaten (Email, Facebook, Telefon, …) mit denjenigen aus, mit denen sie in Kontakt bleiben wollen. Es gibt aber auch die schöne Möglichkeit der „Shelter Logs“. Jede Shelter verfügt in der Regel über ein kleines Notizbuch, in dem sich die durchkommenden Wanderer eintragen. Viele zeichnen auch imposante Bilder hinein oder schreiben ganze Kurzgeschichten. Das ist häufig interessant und witzig zu lesen und eine beliebte Abendbeschäftigung auf dem Trail. So weiß man zumindest, wer so vor einem ist.

Welche Internetseiten sind hilfreich?

Es gibt eine ganze Reihe von Webseiten, deren Besuch sich lohnt:

  • Appalachian Trail Conservancy – mit Infos vollgepackte Webseite der offiziellen Organisation, die den AT managt
  • The AT Guide – der unserer Meinung nach beste Reiseführer zum AT
  • whiteblaze.net – bekanntestes und größtes Forum zum Thema Thru-Hike auf dem AT
  • postholer.com – weiteres Forum mit vielen Infos zum AT, aber auch anderen Wanderwegen in den USA
  • Appalachian Trials – Webseite zum gleichnamigen Buch von Zach Davies, die darüber hinaus viele Gastbeiträge anderer Wanderer sowie Tipps und Tricks enthält
  • Trail Journals – Tagebuch-Webseite mit vielen Berichten von ehemaligen Thru-Hikern

Darüber hinaus gibt es auch diverse Videos auf Youtube bzw. Vimeo sowie natürlich haufenweise Gruppen auf Facebook und anderen Social Media Portalen.

4 Responses

  1. Christian
    | Antworten

    Wirklich toll, wie viele Informationen hier auf eurer Seite zu finden sind! Vielen Dank dafür! Ich werde dieses Jahr im März starten und dann meine eigenen Erfahrungen machen und ebenfalls versuchen darüber zu bloggen. Viele Grüße und ein erfolgreiches Jahr 2016!

  2. Rolf
    | Antworten

    Fein zu lesen, vielen Dank!
    Im nächsten Monat will ich ein paar Tage laufen, im Shenandoah Valley, Virginia. Aber nur kurz, vielleicht eine Woche, komfortabel als from-inn-to-inn-hike.
    Denn ich bin schon 73 und den thru-hike, ja, das gehört zu den Dingen, die ich im Leben versäumt habe.

  3. Winny
    | Antworten

    Hallo Robert, Deine Geschichte ist toll und zugleich sehr informativ. Habe vor ein paar Monaten den Film “ Frühstück mit Bären“ gesehen und seither kribbelt es in meinen Füssen.Ich bin keine Wanderin und bei 5 km fange ich an zu motzen. Ich verstehe überhaupt nicht, warum der AT mich so anmacht. Nichts desto Trotz,ich habe mir ein paar gute Wanderschuhe gekauft ( die ersten in meinen 64 Jahren) und fange an zu trainieren. Wohne am Schwarzwald und bisher bin ich mit dem Auto die Berge hoch :-)) nun will ich in ein paar tagen eine Wanderung von ca.6-8 km mit Stöcken machen. Ich fahre viel mit dem Fahrrad durch den Wald,es ist herrlich wenn ich zur Arbeit fahre,aber es gibt einige Hinweisschilder die mich neugierig machen, dass ich da hinlaufen sollte. In 3 Jahren bin ich in Rente und plane und plane :-) Alles Gute und auch Rolf über mir, er könnte mal erzählen wie es ihm ergangen ist.

    • Robert
      | Antworten

      Hallo Winny,

      es freut mich, dass Dich das Wanderfieber gepackt hat. Es ist eine sehr heilsame „Krankheit“. ;-) Mit dem Schwarzwald vor der Tür hast Du ja auch beste Voraussetzungen für den Einstieg. Informiere Dich doch einfach mal mal über den Westweg im Schwarzwald. Das wäre vielleicht eine gute Möglichkeit sich dem Fernwandern zu nähern. Viel Spaß und Erfolg beim Ausprobieren!

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