Ausblick von MacKinnon Pass
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Kepler Track und Milford Track

gepostet in Geschichten, Ozeanien 2

Nach einigen Tagen Entspannung in Te Anau standen nun die nächsten beiden „Great Walks“ auf dem Programm – zuerst der Kepler Track und anschließend der Milford Track. Für beide bildet Te Anau die ideale Ausgangsbasis. Der Kepler Track beginnt sogar gleich außerhalb der Stadt und hat den weiteren Vorteil, dass er als einer der wenigen Great Walks ein Rundweg ist.

Natürlich müssen auch für diese beiden Great Walks die Übernachtungsmöglichkeiten bereits im Vorfeld gebucht werden und dann vor dem Losgehen die entsprechenden Tickets im Besucherzentrum des Nationalparks abgeholt werden. Als ich dies tat, überraschte mich der Department of Conservation (DoC) – Mitarbeiter mit der Frage: „Haben Sie schon mal Mehrtageswanderungen unternommen?“ Ich brauchte eine Sekunde, um meine Verblüffung zu überwinden, doch dann stahl sich ein Lächeln auf mein Gesicht. Vermutlich auch deshalb klang meine „Ja, hab ich“ – Antwort vielleicht nicht sonderlich überzeugend, doch er gab mir trotzdem die Tickets.

So konnte es also auf den Kepler Track gehen. Oder zumindest erstmal in die Nähe. Denn der Track hat noch einen weiteren Vorteil: Nur wenige Gehminuten von ihm entfernt am Lake Manapouri gibt es die Shallow Bay Hut, die keine Great Walk Hütte und somit mit meinem Backcounty Hüttenpass ohne weitere Kosten nutzbar ist. Also kaufte ich ausreichend Lebensmittel ein und machte mich zur genannten Hütte auf.

Dort angekommen, stieß ich auf den Australier John sowie das deutsch-kanadische Pärchen Petra und Carlos, die in der Umgebung der Hütte zelteten. In der Nacht fand ich auch den Grund für ihre Hüttenabneigung heraus, denn durch den Schornstein des Kamins kamen viele Mücken ins Innere der Hütte. Ich wehrte mich zuerst mit meinen Händen und später mit dem Aufhängen meines Innenzeltes. Nun noch Ohrstöpsel rein, denn in der ruhigen Hütten machen selbst Mücken Krach, und schon stand einem erholsamen Schlaf nichts mehr im Wege.

Der nächste Tag sollte ein entspannter Tag am See werden, doch er begann mit einigen spannenden und ausführlichen Gesprächen mit den anderen drei Wanderern. Es stellte sich schnell heraus, dass auch John ein AT-Thru-Hiker war und so tauschten wir unter anderem auch Trailgeschichten aus. Später brachen die Drei auf und ich hatte nicht nur die Hütte, sondern auch die gesamte Umgebung für mich. Lesend und Natur bewundernd ging der Tag vorüber.

Dann begann ich meine eigentliche Wanderung auf dem Kepler Track. Der Ausgangspunkt Shallow Bay Hut stellte sich dabei als ideal heraus, denn so teilte sich der Track in drei etwa gleichgroße Etappen. Zuerst ging es also von der Hütte zur Brod Bay Campsite. Der Weg war auch hier wieder typisch Great Walk – breit, sehr gepflegt und einfach zu laufen. Und natürlich ging es auch so gut wie immer durch Wald. Die Kilometer plätscherten so dahin, was entlang des Waiau River durchaus wörtlich zu verstehen war.

Schließlich am Zeltplatz angekommen, stellte ich erstaunt fest, das hier auf einem breiten Streifen direkt am Seeufer großen Lake Te Anau gezeltet wurde. Also baute auch ich mein Tarp auf und setzte mich danach bei schönstem Sonnenschein an den Strand. Leider entdeckten mich schon nach wenigen Minuten die unvermeidlichen Beißfliegen Neuseelands, so dass ich in mein Innenzelt flüchtete. Zum Kochen kam ich noch einmal hervor, aber das wurde aufgrund der äußeren Bedrohung eher flink abgehandelt, bevor es wieder in den Schlafsack ging.

Der folgende Tag begann mit einem langen und recht anstrengendem Aufstieg hinauf zur Luxmore Hut. Wieder durch den Wald und dabei an einigen interessanten Standsteinformationen vorbei, kam man nach ca. 90 Minuten zur Baumgrenze. Von hier bot sich ein geradezu atemberaubender Ausblick auf Te Anau und den gleichnamigen See. Nach weiteren 30 Minuten stand ich vor der Hütte. Die Sonne strahlte vom Himmel und lud so zu einer ausgedehnten Mittagspause ein. Anschließend stattete ich auch der nahegelegenen Luxmore Höhle einen Besuch ab, doch meine Stirnlampe ist für Höhlenerkundungen denkbar ungeeignet, so dass ich schon nach wenigen Metern umkehren musste.

Stattdessen ging es weiter auf dem Trail entlang, der jetzt kontinuierlich oberhalb der Baumgrenze und entlang einiger spektakulärer Grate verlief. Den Aufstieg zum Gipfel des Mount Luxmore ließ ich aus, denn ich hatte auch so bereits einen fantastischen Ausblick auf die umgebende Bergwelt bei bestem Wetter. Doch an den beiden Shelter auf dem Weg zur Iris Burn Hut legte ich jeweils eine längere Pause ein und sog die Bergwelt um mich herum auf. Die Iris Burn Hut und ihr Zeltplatz liegen jedoch wieder im Tal, so dass es nach mehreren Stunden entlang der Kämme und Grate im Zickzack wieder hinab ging. Auch dieser Zeltplatz war leider Sandfly-verseucht, so dass der Aufenthalt außerhalb meines Innenzeltes recht ungemütlich war. Trotzdem kam ich mit einigen der vielen Wanderer ins Gespräch und es wurde ein langer Abend.

Nun wieder im Wald, ging es am nächsten Tag der bekannten Shallow Bay Hut entgegen, die nur wenige Minuten von der Great Walk Hütte Moturau entfernt liegt. Durch offene Täler und eben größtenteils Wald geht es auf die schön gelegene Moturau Hut zu. Eine ganze Weile war der Bach Iris Burn mein Begleiter, bevor er vom Lake Manapouri abgelöst wurde. An der Hütte legte ich eine lange Pause ein und trocknete auf der großen Wiese mein vom Morgentau nasses Tarp. Dann legte ich auch noch die letzten Meter zur Shallow Bay Hut zurück, an der ich diesmal komplett alleine war und eine ruhige Nacht verbrachte.

Zurück nach Te Anau ging es per Anhalter, wobei meine freundliche Fahrerin erst vor kurzem selbst den Milford Track gewandert war. So kamen wir gleich ins Gespräch, denn dieser Wanderweg stand ja als nächstes auf meiner Liste. Also kurz Wäsche gewaschen, Lebensmittel eingekauft, Tickets beim DoC abgeholt und ein wenig entspannt. Startklar für den nächsten Track.

Der Milford Track ist der älteste und bekannteste Track Neuseelands und erfreut sich daher auch großer Beliebtheit. Entsprechend früh in der Wandersaison ist er daher auch bereits komplett ausgebucht. Ich hatte jedoch Glück und konnte von einer Absage eines anderen Wanderers profitieren. Somit brauchte ich nur die happigen 313,70 NZD für Transporte per Boot und Bus sowie für die Hüttenübernachtungen berappen und schon hatte ich den Platz. Ich war gespannt, ob diese Summe für einen Weg von gerade einmal vier Tagen Länge gerechtfertigt waren, denn so viel hatte ich noch nie für eine Wanderung ausgegeben.

Andererseits war das auch geradezu ein Schnäppchen, denn die geführten Wanderungen auf dem Milford Track beginnen bei 2,095 NZD im Mehrbettzimmer. Zwar gibt es dafür auch edle Mehrgangmenüs, „richtige“ Betten mit Bettzeug und erfahrene Bergführer, aber der Track bleibt der gleiche. Und so standen dann „DoC-Wanderer“ wie ich und die „Geführten“ in trauter Eintracht vor dem Nationalparkzentrum und warteten auf den Bus, der uns zur Bootsanlegestelle nach Te Anau Downs bringen sollte.

Der Milford Track ist nur per Boot erreichbar und kann auch nur per Boot wieder verlassen werden. Doch das ist nicht die einzige Einschränkung. Es gibt keine Zeltgelegenheiten, so dass man gezwungen ist, die teuren Hütten (54 NZD pro Nacht) zu buchen. Weiterhin darf man zumindest in der Hauptsaison im Sommer trotz recht kurzer Etappen keine Hütte überspringen und auch in keiner Hütte mehr als eine Nacht bleiben. So stellt das DoC sicher, dass die Auslastung maximal ist und der Rubel rollt. Nun gut, lassen wir es auf uns zukommen.

An der Bootsanlegestelle warteten schon weitere Wanderer, die per eigenem Auto dorthin gelangt waren und so war dann das kleine Schiff auch ganz gut gefüllt. Es ging nun ca. 70 Minuten bei schönstem Wetter über den Lake Te Anau. Links und rechts ragten beeindruckende Berge empor, während sich die Sonne im klaren Wasser spiegelte. Der Bootsführer klärte uns über die ein oder andere Besonderheit auf und so verging die Zeit mit verzücktem Staunen und vielen offenen Mündern.

Als wir anlegten, sammelten die Bergführer ihre „geführten Schäfchen“ um sich und auch die DoC-Wanderer machten sich nach den üblichen Touristenfotos am Schild „Milford Track“ auf den Weg. Nur ich blieb am Anlegesteg zurück. Es waren nur fünf km bis zur ersten Hütte, die laut Karte wieder im Wald lag. Da wollte ich lieber noch ein wenig die Sonne und den Ausblick auf den See genießen.

Das stellte sich in der Folge auch als schlaue Entscheidung heraus. Denn wenige Minuten, nachdem unser Boot sich wieder Richtung Te Anau Downs aufgemacht hatte, legte ein kleiner Lastkahn am Steg an. Irgendwie müssen vor allem die Hütten der „Geführten“ ja an Nachschub kommen. Und der wird eben per Lastkahn über den See geschippert und dann per Hubschrauber zu den Hütten geflogen. Noch dazu war Fred, der Bootsführer des Lastkahns, ein echtes Unikum und so verbrachte ich einige interessante und lustige Stunden am Steg. Der Hubschrauber kam und ging und Fred klärte mich über den Inhalt der verschiedenen Container auf.

Während also Lebensmittel, Gas und auch Baumaterial eingeflogen wurden, verließen leere Gasflaschen, leere Kisten und Abfälle aller Art (inkl. mehrere Tonnen humanen Abfalls) den Track auf dem Wasserweg wieder. Freds lapidarer Kommentar zum humanen Abfall: „Der einzige Unterschied ist die Anzahl der Lagen beim Toilettenpapier.“ Als Fred zum Mittag einige Stücken Hühnchen verspeiste, ließ er davon auch einiges ins Wasser fallen. So vertrieb er sich normalerweise die Zeit damit, die hier lebenden Aale anzulocken. Prompt kamen auch drei recht große Exemplare und machten sich über die Reste her.

Als dann auch das zweite wandererbringende Schiff des heutigen Tages seine Fracht auf den Milford Track entladen hatte und Fred wieder Richtung Te Anau Downs fuhr, machte auch ich mich auf den Weg zur ersten Hütte Clinton Hut. Die fünf km verliefen auf gewohnt einfachen Pfaden und wie ebenfalls gewohnt größtenteils im Wald. Der sah jetzt auch nicht spannender aus, als im Rest von Fiordland, war aber auch nicht unattraktiv. Die Schlafräume der Hütte waren dafür glücklicherweise in zwei Teile getrennt, so dass sich in jedem nur 20 Wanderer befanden. Und hier traf ich dann nun auch auf die Leute, die ich in den nächsten Tage immer wieder treffen würde. Eine erstaunlich runde und nette Mischung mit einem hohen Anteil Amerikanern, aber auch Tschechen, Australiern und natürlich Deutschen.

In der Nacht begann es recht intensiv zu regnen. Genau so, wie es mir Petra auf dem Kepler Track gewünscht hatte. Denn so würden sich die Wasserfälle am nächsten Tag in voller Pracht zeigen. Sie sollte Recht behalten. Auch am Morgen regnete es noch, so dass ich zusammen mit einigen anderen ein wenig auf’s Wetterroulette setzte und den Aufbruch hinauszögerte. Schließlich waren es ja auch nur 16,5 km bis zur Mintaro Hut. Gegen 11 Uhr schmiß uns dann aber die Rangerin Sally höflich aus der Hütte und wir machten uns nacheinander auf den Weg.

Die erste Stunde regnete es noch, doch dann klarte es auf und die Sonne lugte hervor. Immer mal wieder konnte man durch den dichten Wald einen Blick auf einen der zahlreichen Wasserfälle erhaschen, bevor man nach ca. 90 Minuten auf einige waldfreie Abschnitte kam und sie so in voller Pracht bewundern konnte. Schon beeindruckend und schön anzusehen, wenn das Wasser die fast senkrechten Felswände hinunter schießt.

Dann traf ich Sue und dieses Treffen sollte in der Folge ein kulinarisches und spöttisches Nachspiel haben. Sue war Teil der geführten Wanderung und wir kamen ins Gespräch, als ich mitbekam, dass sie aus Sydney war, wohin ich in nächster Zeit auch noch wollte. Sie wiederum war noch nie am Uluru gewesen und fragte mich diesbezüglich aus. So plauderten wir eine ganze Weile, bis wir an der Praire Shelter ankamen. Hier wollte ich Mittagspause machen und verabschiedete mich von Sue. Sie wollte allerdings ihren auch so schon recht kleinen Rucksack noch weiter erleichtern und bot mir diverse Lebensmittel an, unter denen ein Sandwich das Highlight darstellte. Dankend nahm ich an, obwohl auch ich ganz gut versorgt war.

Die Shelter stellte sich allerdings wieder als sehr beißfliegenverseucht heraus, so dass ich mein Essen ungesund zügig zu mir nahm. Wieder auf dem Trail holte ich Sue wieder ein und begleitete sie bis zur Pompolona Lodge, die natürlich den geführten Wanderern vorbehalten ist. DoC-Wanderer müssen mit der ca. drei Kilometer entfernten Mintaro Hut Vorlieb nehmen, die sich aber auch sehen lassen kann. Auf dem Weg dorthin traf ich Stuart, einen Amerikaner aus dem Bundesstaat Washington, und wir kamen ebenfalls ins Gespräch.

An der Mintaro Hut begrüßten uns schon diverse Regenjacken und -hosen, die unsere Wanderkumpanen vor der Hütte zum Trocken aufgehangen hatten. Später am Abend mahnte der dortige Ranger Trev die Besitzer an, die Sachen besser ins Innere der Hütte zu holen. Denn rund um die Hütte sind eine ganze Reihe Kea aktiv. Diese Vögel gelten als eines der intelligentesten Tiere (etwa auf dem Niveau eines dreijährigen Kindes) und als sehr neugierig. Und tatsächlich kamen kurz vor der Dämmerung mehrere der Vögel zur Hütte und untersuchten interessiert alles, was nicht rechtzeitig in Sicherheit gebracht wurde. Auch ein anderer Vogel, ein Weka, tauchte auf und schloss sich dem bunten Treiben an.

Am nächsten Tag folgten dann der beste Abschnitt des Milford Tracks. Über MacKinnons Pass sollte es hinab ins Tal des Arthur River und zur Dumpling Hut gehen. Natürlich durfte dabei auch ein Abstecher zu Neuseelands höchstem Wasserfall, den Sutherland Falls nicht fehlen. Doch bevor ich überhaupt starten konnte, passte mich Sue an der Hütte ab und steckte mir mehr Lebensmittel zu, als noch am Tag zuvor. An Unterernährung würde ich so auf jeden Fall schon mal nicht leiden müssen.

Nachdem ich dann aber doch endlich in die Gänge kam und als Letzter die Hütte verließ, stapfte ich leichten Schrittes den einfachen Weg entlang. Bald begann auch schon der Aufstieg hinauf zu MacKinnons Pass. Kurz darauf stieß ich auf Jared, einen der Bergführer der geführten Wanderung. Er bildete heute den „Besenwagen“ und hatte es sich zu einer Pause mitten auf dem Weg bequem gemacht. Grund für die Pause war ein weiterer Papagei, diesmal ein Kaka, der im Baum über ihm seinem Tagwerk nachging.

Wir beobachteten den Vogel einige Zeit gemeinsam, bevor ich mich wieder auf den Weg machte. Auf halber Höhe des Berges holte ich schließlich auch Sue wieder ein und wir stiegen gemeinsam weiter auf. Sue kam trotz ihres fortgeschrittenen Alters zwar gut voran, doch ich bekam vom langsamen Laufen Rückenschmerzen, so dass ich mich wieder absetzte. Oben traf ich Stuart, der erstaunt auf das Sandwich blickte, das ich nun aus meinem Rucksack zauberte. Leise klärte ich ihn über meine Gönnerin auf und er schüttelte verwundert den Kopf.

Weiter ging es nach so einigen Fotos (habe ich schon den perfekten Sonnenschein erwähnt?) zur MacKinnon Pass Shelter, wo ich meine Wasservorräte wieder auffüllte. Dann begann der Abstieg. Auch hier holte ich Sue wieder ein und wir liefen bis zu ihrer Lodge für die Nacht wieder gemeinsam. Es ging wieder in den Wald hinab und dann an den schönen Anderson Cascade Wasserfällen entlang, die direkt neben dem Weg entlang sprudelten.

An der Lodge angekommen, versprach mir Sue ein weiteres Sandwich. Ich brach jedoch eilig zu den Sutherland Falls auf, da ich mittlerweile gar keinen Hunger mehr hatte. Die Wasserfälle sehen allerdings aus der Ferne beeindruckender aus, wie ich feststellen musste. Doch so einfach ließ sich Sue nicht abschütteln. Freudestrahlend kam sie mir auf meinem Rückweg entgegen und drückte mir das belegte Brot in die Hand. Da musste auch Stuart lachen, als ich im in der Folge begegnete. Er hatte aber sogleich auch noch einen Spezialauftrag für mich: Ich sollte ihm über Sue drei Bier besorgen, die es für geführte Wanderer (und nur für diese) in der Lodge zu kaufen gab.

Gesagt, getan. Sue erklärte sich gleich einverstanden und brachte mir kurz danach die drei Dosen nach draußen. Mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht legte ich die restlichen Kilometer zur Dumpling Hut zurück, wo ich das Bier im kühlen Fluss deponierte. Stuart teilte nach seiner Ankunft großzügig mit jedem, der einen Schluck wollte, und so wurde es ein geselliger Abend in unserer letzten Hütte auf dem Milford Track. Ich war aufgrund meiner „Versorgungs-Bekanntschaft“ das Ziel von einigen derben Scherzen, was aber alles im Rahmen blieb. Und Lachen soll ja bekanntlich gesund sein.

Dass es am nächsten Morgen bedeckt war und leicht nieselte, störte keinen so richtig. Wir waren alle froh, bei der Passüberquerung sehr gutes Wetter und so auch eine bombastische Aussicht gehabt zu haben. Außerdem ging es erneut im Wald entlang, dessen Blattwerk keine wirklichen Ausblicke zuließen. Wieder traf ich auf Sue und wieder gab es die fast schon obligatorischen Lebensmittel. Es schien ihr eine große Freude zu bereiten, mich zu versorgen. Ich wollte jedoch die 14 Uhr Fähre bekommen und musste daher etwas Gas geben. Also verabschiedete ich mich von Sue und legte einen höheren Gang ein.

Mittlerweile hatte es richtig zu regnen begonnen, doch wie gesagt konnte das die Laune nicht trüben. Ich schaffte die Fähre bequem und erfuhr zu meinem Glück noch vom Mitwanderer Michael, dass es von der Anlegestelle in Milford Sound sogar eine Intercity-Busverbindung gab, für die ich ja einen Buspass besaß. Die Überfahrt nach Milford Sound war nun leider von dicken und tiefhängenden Regenwolken so eingetrübt, dass vom berühmten Milford Sound so gut wie nichts zu sehene war. Schade, aber nicht zu ändern. Sofort nach dem Anlegen machte ich meine Mitfahrt im Intercity-Bus klar. Anschließend blieb sogar noch Zeit für ein schnelles Stück Kuchen im örtlichen Cafe. Per Bus ging es dann wieder zurück nach Te Anau, wo der Ausflug seinen Anfang genommen hatte.

Und so kann ich auch von diesen beiden Wanderwegen ein positives Fazit ziehen. Beide bieten einen schönen Einblick in die Natur des Fiordlandes und sind sehr einfach zu erwandern. Aus meiner Sicht hat mir der Kepler Track sogar etwas besser gefallen, obwohl gerade die Vögelbeobachtungen auf dem Milford Track auch sehr schön waren. Aus meiner Sicht ist der Milford Track zwar nicht der „schönste Track der Welt“ (Werbung des DoC für den Track), doch das ist vielleicht auch subjektive Geschmackssache. Nach mehr als einem Monat im äußersten Süden Neuseelands wird es nun aber Zeit, auch noch die restlichen Teile des Landes besser kennen zu lernen.

2 Responses

  1. Helen
    | Antworten

    Hi Robert,
    Your blog is great, beautiful photos and stories, and it translates very well in english (thank you google translate!). We looked for you to say goodbye in Te Anau but couldn’t find you. Hope your travels treat you well and maybe we will see you in Berlin. Take care friend!
    Helen and Taylor

    • Robert
      | Antworten

      Hi Helen,

      thanks a lot! I am glad that you like the blog. No worries about not saying goodbye. I did not find you either. ;-) See you somewhere! :-)

      Robert

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